Was wir unter Cloud Infrastruktur verstehen
„Cloud“ ist in aller Munde. Jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, verkauft heute irgendeine „Cloud“. Und wir haben es sogar im Namen. Wenn wir von Cloud sprechen, meinen wir in aller Regel den Betrieb eines „virtuellen Rechenzentrums“ als sog. „Infrastructure as a Service“. An die Stelle eigener Hardware oder dediziert gemieteter Server treten also virtuelle Maschinen und verwaltete Server-Dienste, die sich meist beliebig zu- und abschalten lassen. Was wir üblicherweise nicht unter „Cloud“ verstehen sind Produkte wie Microsoft 365 oder Speicherdienstleister wie Dropbox, auch wenn die Übergänge zugegebenermaßen fließend sind.
Digitale Teilhabe für kleine und mittelständische Unternehmen
Wesentliche Teile der IT-Infrastruktur kleiner und mittelständischer Unternehmen in Deutschland bestehen häufig immer noch entweder aus eigenen Rechnern im Keller, oft ohne sicheres Backup und ohne Zutrittskontrolle, oder aus verwaisten und ungewarteten Miet-Servern in Rechenzentren. Neben zweifelhafter IT-Sicherheit hat dies größtenteils ungenutzte Rechenleistung aber Überlastung bei Peak-Anfragen zur Folge.
Moderne Cloud Anbieter bieten Rechenleistung und Datendienste flexibel und an unterschiedlichen Standorten weltweit an. Sie erfüllen höchste Anforderungen an Sicherheit, Verfügbarkeit und Redundanz. Dies eröffnet auch kleinen Unternehmen Möglichkeiten, die früher den Digital-Giganten vorenthalten waren.
Beispielsweise bieten alle gängigen Cloud Anbieter die Möglichkeit, die benötigten physikalischen und virtuellen Komponenten durch Programmquellcode zusammenzuschalten („Infrastructure as Code“). Dadurch lassen sich komplette Rechenzentren in der Cloud vollautomatisch nachbilden, verändern, aktualisieren oder weltweit kopieren.
Wenn nötig, bauen wir also Ihre Cloud Infrastruktur in kürzester Zeit ein zweites Mal in den USA oder Asien auf oder erzeugen eine exakte Kopie zu Testzwecken in Frankfurt.
Welche Cloud Anbieter gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an kleineren und größeren sog. Cloud Provider. Marktdominierend sind dabei die Anbieter aus den USA, Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform und Microsoft Azure, sowie die Alibaba Cloud aus China. Wichtig ist dabei, dass all diese Anbieter auch Rechenzentren innerhalb der EU und sogar in Deutschland betreiben. Das heißt, auch wenn Sie sich beispielweise für AWS entscheiden, können all Ihre Daten in Deutschland liegen.
Trotzdem können deutsche Anbieter wie Hetzner oder Open Telekom Cloud von Vorteil sein, z. B. wenn Ihre Kunden deutschen Anbietern mehr Vertrauen schenken. Allerdings sind diese vergleichsweise klein und hinken in ihren Angeboten den Marktführern teils deutlich hinterher.
Vendor-Lock-In vermeiden mit Containern, Kubernetes und Hybrid-Cloud
Bei allen Vorteilen des Cloud Computing lauern im Dschungel der Anbieter auch Gefahren und Fallstricke. Dazu gehört vor allem die häufig obskure Preisgestaltung, die leider alle Anbieter gemein haben. Die Cent-Preise für einzelne Leistungen summieren sich schnell auf und es gilt, den Überblick zu behalten. Mit etwas Erfahrung lassen sich hier aber unangenehme Überraschungen vermeiden.
Die größte Gefahr sehen wir Cloud Creators jedoch im „Vendor-Lock-In“, also darin, im Universum eines Anbieters gefangen zu sein. Einsteiger im Cloud-Computing neigen dazu, auf hochspezialisierte, proprietäre Dienste eines speziellen Cloud-Anbieters zu setzen. Dies ist zwar häufig die bequemste und schnellste, meist aber auch mit Abstand die teuerste Lösung. Hier besteht die Gefahr, dass versteckte Kosten erst dann auffallen, wenn bereits eine starke Abhängigkeit vom Anbieter erreicht ist. Dies kann einerseits durch große beim Anbieter gespeicherte Datenmengen oder aber durch tiefe Integration des Anbieter-Dienstes in die eigene Anwendung verursacht werden und ist zweifelsfrei Ziel des Cloud-Anbieters.
Wir minimieren dieses Risiko dadurch, dass wir sorgfältig abwägen, welche Dienste auf Dauer tatsächlich zusätzliche Sicherheit bieten oder den Wartungsaufwand reduzieren und welche besser selbst betrieben werden. Solche Dienste verpacken wir in Docker-Container und machen sie so leicht migrierbar. Für hochskalierbare Anwendungen setzen wir bei Bedarf auf Kubernetes und werden so weitestgehend unabhängig vom jeweiligen Anbieter. Wenn es für unsere Kunden sinnvoll ist, entwickeln wir auch hybride Infrastruktur-Lösungen aus eigenen Servern und Cloud-Diensten oder sogar solche, die die jeweiligen Vorteile verschiedener Cloud-Anbieter nutzen.
Schrittweise in die Cloud
Egal, ob wir eine Anwendung für Sie neu entwickeln oder ob Sie darüber nachdenken, eine bestehende Lösung zu migrieren. Wir beraten Sie gerne zu den notwendigen Maßnahmen und begleiten Sie auf jedem Schritt. Viele Anbieter haben spezielle Angebote für Cloud-Neulinge oder Startups, die Ihre Kosten reduzieren können. Gerne helfen wir Ihnen dabei passende Programme zu finden und zu beantragen.